EIN LEBEN IN ZWEI KULTUREN

Erdogan Altindis‘ Leben wurde insbesondere durch das Leben zwischen zwei Kulturen und durch seine Behinderung geprägt.

Sein Vater holte ihn nach Deutschland, da war er 11 Jahre alt. Hier wurden ihm ganz neue Perspektiven eröffnet: er ging zur Schule, konnte später studieren, war unabhängig und konnte die Verantwortung für sein Leben selbst übernehmen. Da war auf der einen Seite ein Leben in München, verbunden mit neuen Chancen und Möglichkeiten, und andererseits die Erinnerungen an die Kindheit in Kayseri, eine andere Form der Freiheit und Lebensfreude, sowie familiäre Geborgenheit, die ihm dort vermittelt wurde.
Schon früh hat er erkannt, dass das Leben zwischen zwei Kulturen ein bereicherndes Geschenk ist. Als Kind hat er die Gastarbeiter zu Ärzten begleitet, um sprachliche Barrieren überwinden und können, als Studierender brachte er seine Kommilitonen, mit der Organisation von Exkursionen, die Schönheit der Türkei näher.

„Bist Du nun Deutscher oder Türke?“

Erdogan ist beides. Er will und kann seine türkischen Wurzeln nicht verleugnen und zeigt sich stets glücklich und dankbar für die Möglichkeiten, die ihm Deutschland gegeben hat. Zwei Länder, die ihn gleichermaßen geprägt haben.
Für ihn ist das Dazwischen der kürzeste Weg zu beiden Seiten, daraus schöpft er Energie und Lebensfreude und erschafft neue Synergien. So entstand z.B. auch das Projekt MANZARA, das viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenbringt.

BRÜCKEN BAUEN

In den letzten Jahren sind die deutsch-türkischen Beziehungen schwieriger geworden. Doch politische Differenzen dürfen menschliche Beziehungen nicht zerstören. Die große Drachen Installation, als ein gemeinsames Projekt der Mieter in der Suriye Passage, ist Beweis dafür, dass die Begeisterung für eine Sache ausreicht, um Menschen zusammenzubringen und um Grenzen zu überschreiten.